Nein, auch Irmgard nennt ihren erst- und einziggeborenen Sohn Peter nicht mehr „Peterchen“. Jetzt, da sie weiß, dass nicht nur sie Männer gegen Geld empfängt, sondern dass Peter dies auch begonnen hat, und zwar in genau dem gleichen Alter wie sie damals, nämlich mit 16. Jetzt ist Peter 20. Sie sind aus Nürnberg mit allem, was sie hatten (vor allem mit zwei dicken Bankkonten) nach Reno zur Bewirtschaftung von Scheich Muhibs Gästehaus gezogen. Doch der „Frieden“ hält nicht lange. Zum einen hat Muhib offenbar zu spät erkannt, dass seine Freunde, wenn sie sich schon vom Oman oder sonst wo in der Welt nach Nevada aufmachen, nicht nach Reno, sondern nach Las Vegas wollen. Zum anderen kostet der Unterhalt der Villa eine Stange Geld, neben Irmgards Gehalt und vielen notwendigen Anschaffungen. Dafür bringt sie aber zu wenig ein. Von den privaten Dienstleistungen der beiden erfährt Muhib nichts, geschweige denn, dass er davon profitieren würde.

Den beiden geht es gut, sehr gut sogar. Peter hat sich sehr bald in einen sehr intelligenten Mexikaner verguckt, der nicht nur Bronco heißt, sondern auch an sich ein wilder Mustang ist. Sehr bald bieten alle drei ihre Dienste den Herren an, streng getrennt, natürlich! Dass da aber der eine oder andere Kunde Irmgards auch Appetit auf Peter oder Bronco bekommt, … Richtig ist, alle drei verdienen wirklich gut, und Irmgard stellt in Reno offenbar mehr dar, als die jungen, aufgeblondeten, aufgespritzten Miss Titties in den umliegenden Puffs. So jemand wie Peter oder Bronco war dort bisher gar nicht erst im Angebot.

Ein weiteres Problem Muhibs ist, dass er offenbar ein lukratives Kaufangebot für die Villa erhalten hat und Irmgard und Peter so schnell wie möglich aus ihr entfernen möchte. Doch er hat die Rechnung ohne die Geschäftsfrau gemacht: Die Verträge waren nach deutschem Recht abgeschlossen worden, und so „darf“ er sich die schnelle Räumung des Hauses eine erkleckliche Summe kosten lassen. Zusammen mit den „erlegenen Vermögen“ sind die beiden reiche Leute.

Ein weiterer Freund in Reno, Bob, der Baumeister, bietet ihnen eine kürzlich verwaiste Farm, etwas außerhalb der Stadt, zum Kauf an. Ohne viel Diskussionen schlagen sie bei dem einmaligen Angebot zu. Es kostet noch ein bisschen, den Luxuspool, einen Garten und ein paar Umbauten machen zu lassen sowie die Staubstraße zu befestigen, doch Geld ist weiterhin kein Thema. Viel wichtiger ist, dass es jetzt ihnen gehört!

Peters und Broncos Kunden warten schon sehnsüchtig auf die nächste „Spenderparty“!


Band 03


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